Seit dem 18. Januar müssen in Bayern unter anderem in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr verpflichtend FFP2-Masken getragen werden. Auch auf Bundesebene scheint eine solche Pflicht unmittelbar bevorzustehen. Grundsätzlich sind FFP2-Masken auch sicherer als etwa Alltagsmasken, doch nur, wenn sie auch korrekt getragen werden.
Warum FFP2-Masken?
"Die partikelfiltrierenden Halbmasken FFP2/FFP3 nach der europäischen Norm DIN EN 149 bieten mehr Schutz vor einer Virusübertragung als herkömmliche Mund-Nasen-Bedeckungen oder sogenannte OP-Masken nach DIN EN 14683", erklärt André Siegl. Der Experte für Arbeits- und Gesundheitsschutz beim TÜV-Verband (VdTÜV) führt aus, dass diese durch ihre Passform und das verwendete Material "kleinere und mehr Partikel aus der Luft" filtern.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erklärt auf seiner Homepage, warum das so ist. Die entsprechenden Masken seien "immer aus besonderen, filternden Vliesen" hergestellt. FFP2- und OP-Masken würden unter anderem auf besondere technische Normen geprüft, die bestimmte Mindestanforderung an eine Filterleistung des Materials beinhalten. Demnach müssen FFP2-Masken mindestens 94 Prozent an Testaerosolen filtern.
Die Maske muss passen!
"Für den maximalen Schutz sind ein optimaler Sitz und die richtige Passform sehr wichtig", erklärt Siegl. Er rät Verbrauchern, die Modelle verschiedener Anbieter auszuprobieren. Dadurch könne herausgefunden werden, welche Alternative am besten passt. Eine ideale Passform und damit ein guter Schutz seien gegeben, wenn "die Maske am Nasenrücken, den Wangen und Kinn gleichmäßig eng anliegt, aber ohne stark zu zwicken oder zu drücken, und keine Luft durch Öffnungen einströmt". Es gebe teils unterschiedliche Größen, auch spezielle FFP2-Masken für Kinder.
Sei dies der Fall, so werde die Atemluft gefiltert, man spüre "einen höheren Atemwiderstand" und beim Ausatmen entstehe ein "spürbarer Überdruck in der Maske". Sollte die Luft allerdings über den Dichtungsrand hinweg entweichen, "sollte der Sitz korrigiert werden oder ein anderes Modell gewählt werden, da die Maske dann keinen optimalen Schutz bietet". Das kann insbesondere für Bartträger ein Problem sein. Ein Vollbart verhindert es etwa im Regelfall, dass die Maske richtig anliegt. Einen Überblick über unterschiedliche Bartstile, die einem erfolgreichen Einsatz einer entsprechenden Maske im Weg stehen, veröffentlichte die US-amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC bereits vor mehreren Jahren.
Beim Kauf auf Qualität achten
Verbraucher sollten zudem darauf achten, dass ihre FFP2-Maske über eine gültige Zertifizierung verfügt und damit den bereits erwähnten Normen entspricht. Auch Masken mit gefälschten Zertifizierungen befinden sich im Umlauf. "Mangelhafte oder gefälschte Masken sind rein optisch nicht leicht zu erkennen. Geruch und Festigkeit des Materials können jedoch erste Aufschlüsse über die Eignung geben", erklärt Siegl. Verbraucher sollten sich demnach zudem fragen, ob entsprechende beigefügte Abbildungen und Bescheinigungen des Herstellers vertrauenswürdig erscheinen.
Weitere Prüfmöglichkeiten bietet unter anderem die Bundesanstalt für Arbeitsschutz (BauA), die in einer "Gefährliche Produkte in Deutschland"-Datenbank bisher entdeckte Fälschungen auflistet. In der NANDO-Datenbank der EU-Kommission kann hingegen überprüft werden, ob die abgedruckte Nummer einer Prüfstelle hinter einem sogenannten CE-Kennzeichen korrekt ist.
Kann ich die Maske mehrfach verwenden?
Zwar sind die teuren FFP2-Masken als Einmalprodukte gedacht und sollen grundsätzlich nach der Verwendung entsorgt werden, sie können jedoch trotzdem wiederverwendet werden. Die Masken sollen in der Summe mindestens für acht Stunden getragen werden können. Wer also etwa eine FFP2-Maske nur für wenige Minuten zum Einkaufen trägt, muss sie nicht unbedingt sofort danach wegwerfen.
Das BfArM fördert ein Forschungsprojekt an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Fachhochschule Münster. Untersucht werden Möglichkeiten, um ein Infektionsrisiko bei einer Wiederverwendung zu reduzieren. Das Projekt gibt Auskunft darüber, worauf genau zu achten ist, wenn Verbraucher ihre Maske desinfizieren und wiederverwenden möchten.
Es ist etwa ein Rotationsprinzip möglich, bei dem die Masken nach dem Tragen bei Raumtemperatur gelagert werden. Hier sollte eine Maske demnach frühestens ab dem siebten Tag erneut zum Einsatz kommen. So können Verbraucher etwa genügend Masken für eine Woche besorgen. Wenn eine Maske beispielsweise an einem Montag getragen wird, darf diese dann frühestens wieder am darauffolgenden Montag Verwendung finden. Spätestens nach fünf Trockenzyklen sollte diese Maske dann aber entsorgt werden.
Auch eine Desinfektion per Backofen ist möglich. Zunächst sollte hier die Maske mindestens einen Tag an der trockenen Luft lagern. Bei 80 Grad Celsius Ober- und Unterhitze sollte die Maske daraufhin für 60 Minuten im geschlossenen Ofen verbleiben. Auch dieses Verfahren sollte maximal fünf Mal zum Einsatz kommen. Genauere Informationen gibt es auf der Website der FH Münster.
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