Am Freitag startet erstmals in der Geschichte von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ eine abgespeckte Version des Formats. Ort des Geschehens ist kein Urwald in Australien, sondern ein Studio nahe Köln. Was sonst noch anders ist, erfahren Sie hier.
Weil RTL seine Leute in Pandemie-Zeiten nicht an das andere Ende der Welt schicken will, bleibt das Plumpsklo im fernen Dschungel 2021 ungenutzt. Gesendet wird stattdessen aus der Nachbarschaft – aus einem Studio in Hürth bei Köln. In der Summe bedeutet das: Das Dschungelcamp, die Urmutter des Trash-TVs, bekommt einen Abkömmling. Das neue Format heißt auch anders: Aus „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ wird „Ich bin ein Star – Die große Dschungelshow“. Los geht es am Freitag (15. Januar, 22.15 Uhr, RTL).
Die Fakten: In der Show wird im Gegensatz zu den Vorjahren kein „Dschungelkönig“ gesucht. Stattdessen vergibt RTL ein „Goldenes Ticket“, das seinen Inhaber qualifiziert, 2022 im echten Dschungelcamp um die Dschungelkrone mitzuspielen. Sprich: Der Gewinner der „Dschungelshow“ wird Kandidat im regulären Dschungelcamp. Der Modus erinnert an den Fußball: Wer Meister werden will, muss sich zum Aufstieg durch die zweite Liga ackern. Wer boshaft ist, könnte den Zweite-Liga-Vergleich auch auf die Kandidaten-Liste ausweiten. Dazu aber später mehr.
Jeweils drei Kandidaten müssen für drei Tage in einem Mini-Häuschen, sogenanntes „Tiny House“, zusammenleben. Bereits am Freitag zieht die erste Gruppe à drei Kandidaten ein. Nach je drei Tagen folgt eine weitere Gruppe. Das „Tiny House“ wird vorab und nach jeder Gruppe Corona-gerecht desinfiziert. Auf 18 Quadratmetern kann sich kaum aus dem Weg gegangen werden, somit ist Stress unter den Bewohnern vorprogrammiert. Zusätzlich müssen sie Prüfungen meistern, bei der sie auf ihre Dschungeltauglichkeit geprüft werden. Dabei wird es laut Sender auch tierische Herausforderungen geben.
Das Personal drumherum ist vertraut. RTL hat den beliebten Dschungel-Doktor „Dr. Bob“ – eigentlich kein Doktor, sondern gelernter Rettungssanitäter – speziell für die Show einfliegen lassen. Als Moderatoren sind wie üblich Sonja Zietlow und Daniel Hartwich dabei.
Die Unterkunft
Auf konservative Dschungelcamp-Fans dürften dennoch schwere Stunden zukommen. Die Promis leben zwar tatsächlich während der Show auf einem Studiogelände zusammen. Aber: Es ist eben kein Freiluft-Dschungel. Stattdessen müssen sich die Kandidaten im besagten, mit viel Holz ausgestatteten, Tiny House gemütlich machen. Dort warten auf die Promis ein Wohnbereich mit einem Doppelbett und einer Hängematte, ein Kühlschrank sowie eine elektrische Herdplatte.
Durch eine Schleuse wird den Bewohnern Essen gereicht, das sie aus den altbewährten Dschungel-Blechnäpfen zu sich nehmen können. Das Bad mit Trocken-WC und Fass-Dusche ist vom Wohnbereich nur mit einem Vorhang getrennt. Draußen gibt es einen Raucherbereich mit einem „Tiny Telefon“, das an das Dschungeltelefon erinnert. Mit australischen Flaggen an Wänden und auf Kissen sowie Grünpflanzen erinnern die Showmacher ebenfalls an das eigentliche Camp in Down Under. Wie das Ganze genau aussieht, können Sie sich in unserer Fotoshow anschauen.
Die Kandidaten
Die Magie des Formats liegt im klugen Kandidaten-Casting. Der RTL-Dschungel war immer dann gut, wenn die Planstellen gut besetzt waren – vom hitzigen Altvorderen (Mathieu Carrière, Winfried Glatzeder) über das leidende Jung-Model (Larissa Marolt, Gisele Oppermann) bis hin zur Schlagergröße, die viel von früher fabuliert (Costa Cordalis, Bata Illic, Gunter Gabriel).
Insofern ist das Casting für die „Dschungelshow“ noch eine Wundertüte. D-Promis wie ein Nico Schwanz oder der Hochzeitsplaner Froonck Matthée waren zwar schon immer das Schmiermittel des Formats – diesmal wird man von D-Prominenz aber nahezu erdrückt. Eine Übersicht aller Kandidaten finden Sie hier. Moderatorin Sonja Zietlow räumte bereits ein: „Natürlich ist es nicht das klassische Dschungelcamp, weil wir nicht in Australien sind und weil wir auch nicht die Stars für Australien haben.“
Viele Kandidaten sind maximal Kennern des Reality-Genres ein Begriff („Bachelorette“-Kandidat Filip Pavlovic, „Germany’s next Topmodel“-Kandidatin Zoe Saip, „Temptation Island“-Kandidatin Christina Dimitriou). Den Alt-Star gibt Bea Fiedler, die früher in Nacktkomödien wie „Eis am Stiel 4 – Hasenjagd“ zu sehen war. Damit ist der Begriff „Alt-Star“ sehr weit gedehnt. Die größte Aufregung verursachte Dragqueen Nina Queer, allerdings im negativen Sinne: RTL schmiss sie mit Verweis auf eine Selbstbeschreibung als „Hitler-Transe“ schon vor dem Start wieder raus.
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Was nicht ist, kann aber noch werden. Zumindest dürfte sich das auf diese Weise zusammengefundene Kandidatenfeld ordentlich anstrengen. Neben dem Australien-Ticket winkt ein Preisgeld. Es sind 50.000 Euro. Manch Kandidat hat schon für weniger gut unterhalten.
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