Joko Winterscheidt: "Thomas Gottschalk ist der Größte!"
"Wer stiehlt mir die Show?" im TV
Entertainer Thomas Gottschalk (70), Schauspieler Elyas M’Barek (38), Multitalent Palina Rojinski (35) und ein wechselnder Wildcard-Kandidat treten in der neuen Show „Wer stiehlt mir die Show?“ gegen Joko Winterscheidt (41) an (ab 5. Januar, immer dienstags, um 20:15 Uhr auf ProSieben und Joyn). Das Ziel: Sie wollen gegen ihn gewinnen und damit zum Showgastgeber werden. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät Joko Winterscheidt, warum er das Format als „dümmste Show-Idee“ betitelt hat, wie er Thomas Gottschalk für die Sendung gewinnen konnte und was er an dem Entertainer so schätzt.
Mit „Wer stiehlt mir die Show?“ bringen Sie ein eigenes Format an den Start. Ist es ungewohnt, ohne Klaas an Ihrer Seite vor der Kamera zu stehen?
Joko Winterscheidt: Ungewohnt nicht, aber anders. Der grundlegendste Unterschied für mich ist eher, ohne Steven [Gätjen] oder Jeannine [Michaelsen] auszukommen. Die Moderatoren führen durch die Show und ich bin eigentlich nur Gast in meiner eigenen Sendung. Als eigener Gastgeber willst du, dass sich jeder in der Runde wohlfühlt und dass du es für die Menschen zuhause und dich selbst gut machst. Das Jonglieren mit diesen Aufgaben ist eine andere Nummer, als einfach nur zu einer Aufzeichnung zu kommen, wo Steven sagt: „In dem Spiel müsst ihr möglichst lange eine Glühbirne anfassen“ – was man dann brav macht (lacht). Und ich kann Steven jetzt verstehen, warum er manchmal latent genervt von uns ist…
Wie das?
Winterscheidt: Ich konnte immer nicht verstehen, warum er sich so aufregt, wenn wir nachfragen, nachdem er die Regeln erklärt hat. Wenn man dann selbst als Quizmaster ständig Nachfragen beantworten muss, denkt man sich: Leute, ich habe es doch gerade erklärt! Da schlägt jetzt das Karma zurück. Ich werde nie wieder Fragen stellen, nur um Fragen gestellt zu haben.
Der große Showmaster Thomas Gottschalk ist mit von der Partie. Wie bringt man ihn dazu, bei so einer Show mitzumachen?
Winterscheidt: Ich hatte ein Traum-Panel für die erste Staffel im Kopf und es bestand neben einer Wildcard-Gewinnerin oder einem Wildcard-Gewinner tatsächlich aus Palina, Elyas und Thomas. Bei Thomas Gottschalk war es so, dass ich ihn angerufen habe, er nur gelacht hat über die Dummheit der Idee und gleich seinen Kalender gecheckt hat. Er meinte: „Das klingt so bescheuert, da wär ich gern dabei.“ Damit ist ein Traum wahr geworden. Ich werde ihm mein Leben lang dankbar dafür sein, dass er Ja gesagt hat.
Was macht ihn so besonders?
Winterscheidt: Er ist der Grandmaster auf allen Ebenen. Niemand in diesem Land ist ein größerer Entertainer als er. Er kann nicht nur eine Show wahnsinnig unterhaltsam präsentieren, sondern ist am Ende des Tages auch ein unglaublicher Mensch. Selten habe ich jemanden von einem solchen Kaliber erlebt, der so tiefenentspannt ist und in einem Miteinander versucht hat, die Sendung nach vorne zu bringen. Der so sehr daran interessiert war, wie man sich in einer Sendung fühlt, was vielleicht Fehler von einem waren und der angeboten hat, dass man nach jeder Sendung nochmal quatscht, um sich auszutauschen. Es gibt schon viele in der Branche, die gerne mit Ellenbogen arbeiten. Thomas ist das krasse Gegenteil und baut einen eher wieder auf, wenn man zu selbstkritisch ist. Er ist der Größte!
Wie war es mit ihm vor der Kamera zu sein?
Winterscheidt: Man kann ihm einfach nicht das Wasser reichen. Er kriegt es hin, dir eine mitzugeben, dass du dich selber darüber kaputtlachst. Das ist die allergrößte Kunst. Es hat wahnsinnigen Spaß gemacht, weil er einen sehr großen sportlichen Ehrgeiz hat, was verbale Auseinandersetzungen angeht. Man bekommt sofort das Gefühl, dass man der Situation nicht gewachsen ist und man lieber schnell weitermachen sollte.
Elyas M’Barek und Palina Rojinski kennen Sie sehr gut. Steckt bei der Auswahl ein bisschen Kalkül dahinter?
Winterscheidt: Für mich ist es der größte Luxus, die Show mit Freunden machen zu können. Sie haben natürlich die diebische Freude, mir meine Show wegzunehmen und mir mal zu zeigen, wie schwer mein Job denn wirklich sein kann. Sie haben den Spaß daran genauso gesehen wie die Ernsthaftigkeit. Das ist bei der Show auch ganz wichtig: So ernst das gemeint ist, dass es darum geht, die Show zu gewinnen, so wichtig ist es auch, dass jeder Einzelne einen unfassbaren Spaß daran hat, nur dann macht es auch Spaß zuzugucken.
Welche Challenges gibt es in der Show zu sehen?
Winterscheidt: Von kleinen Spielen, wo Worte in Videoclips weggepiepst werden, über historische Ereignisse, die auf Instagram aufbereitet wurden bis hin zu einer Live-Band, die Musik-Quizze macht. Alles aufzuzählen, dafür würde hier die Zeit fehlen. Es ist wirklich alles dabei und das ist auch das Herausfordernde, du musst schon abliefern. Groß vorbereitet, anders als viele unsere Wildcard-Gewinner*innen, habe ich mich trotzdem nicht. Kurt Krömer hat mal gesagt: Ohne Proben ganz nach oben. Daran halte ich mich schon ein Leben lang.
Sie haben „Wer stiehlt mir die Show?“ als dümmste Show-Idee betitelt. Wie groß war oder ist denn die Angst, Ihre Show gar nicht mehr wieder zu bekommen?
Winterscheidt: Mit jedem Tag, die die Showaufzeichnung näher kam, wurde mir klarer, wie dumm die Idee wirklich ist und das meine ich ganz ehrlich. Es kann eben sein, dass ich diese Show nur ein Mal moderiere. Ich stelle es mir ein bisschen so vor, wie mit einem Bungee-Sprung: Man weiß, in sechs Wochen muss man springen und alles ist entspannt. Dann kommt der Moment, wo man oben steht und runterspringen muss… Aber in der Show hat es dann wahnsinnig Bock gemacht, weil es ein ganz klares Ziel gibt, was man miteinander vor Augen hat. Die anderen wollen die Show haben, man selber will sie nicht hergeben. Am Ende hätte es nicht besser aufgehen können.
Apropos Kampfgeist. Bei „Duell um die Welt“ legen Sie sich immer wieder mit Klaas an, obwohl es „nur“ um einen WM-Titel zwischen zwei Personen geht. Warum ist Ihnen der Sieg trotzdem immer wichtig?
Winterscheidt: Gerade weil es so ein Quatsch-Titel ist, der nur im Joko-Klaas-Kosmos Bedeutung hat, will man dem anderen zeigen, dass man das besser kann – auch wenn es darum geht, mit einem Bagger auf einen Buzzer zu hauen. In der letzten Liveshow hatten wir ein Spiel, wo wir mit Bowlingkugeln Fußball gespielt haben und unser Kollege Basti, der mit auf dem Feld stand, meinte danach, dass es so absurd war, wie dieser unabdingbare Wille zum Sieg auf beiden Seiten zu spüren war. Man hat richtig gemerkt, wie die Stimmung mit Anpfiff des Spiels zwischen uns beiden komplett umgeschlagen ist. Ich habe dann auch zwei, drei Tage schlechte Laune, wenn ich den Titel nicht mit nach Hause nehme. Es ist ein lang gehegtes Duellieren, dass wir wohl auf immer ernst nehmen werden.
spot on news
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