von Mireilla Zirpins
Emma Thompson brilliert als miese Chefin und zynische Showmasterin auf dem absteigenden Ast – irgendwo zwischen Meryl Streep in „Der Teufel trägt Prada“ und Alec Baldwin in „30 Rock“. Auch wenn der Film nicht an seine Vorbilder heranreicht, verraten wir in unserer Kurzkritik, warum er trotzdem sehenswert ist – anderthalb Stunden Film in anderthalb Minuten.
Mut zu Fältchen: Emma Thompson
„Ich bin eine 56-jährige Engländerin in Hollywood, die noch nie ein Kind geboren und noch nie einen Superhelden-Film gesehen hat“, charakterisiert sich die einst gefeierte Showmasterin Katherine Newbury (Emma Thompson) zynisch selbst. Kein Wunder, dass die Generation Youtube mit ihrer altmodischen Fernsehsendung nichts anfangen kann. Als Chefin ist Katherine gefürchtet – herzlos, herrisch und cholerisch. Dass einer ihrer Chefautoren 2012 gestorben ist, hat sie gar nicht mitbekommen.
Und sie findet gar nichts dabei, sich so aufzuführen wie der übelste Klischee-Macho, wäre sie doch sonst niemals da, wo sie sie jetzt ist. Unbequem wird für es Katherine erst, als sie selbst eine weibliche Chefin (Amy Ryan) bekommt. Die ist ähnlich entscheidungsfreudig. Nur verpackt sie es etwas freundlicher, als sie ihre Vorzeige-Talkerin durch was Jüngeres Vulgäreres ersetzen. Katherine kämpft um den Job. Und weil das dem Zeitgeist entspricht, soll fix die Redaktion diversifiziert werden. Da kommt ihr die Bewerbung der verhuschten Molly (Mindy Kaling) gerade recht. Doch das Quotenmädchen mit Migrationshintergrund stellt schnell fest, dass die sieben Macho-Gagschreiber nur der Vorhof zur Hölle sind…
Mindy Kaling, die auch das Drehbuch schrieb, überlässt Emma Thompson ganz die Bühne für ihre One-Woman-Show. Und die zeigt uns eine Frau jenseits der besten Jahre, bei der auch beruflich der Lack ab ist: mit Mut zu Fältchen und einem beißenden Humor, der sie nicht immer sympathisch macht, uns aber sofort in ihren Bann zieht. Aber sehen Sie selbst in unserem Video-Clip!
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