Der Schleier wird gelüftet: "Womit haben wir das verdient"

Berlin (dpa) – Besonders leicht mit ihrer rebellischen Tochter Nina haben es die Eltern in diesem Film ohnehin nicht gerade. So richtig kompliziert wird es aber, als das 16-jährige Mädchen plötzlich und online zum Islam übergetreten ist und verschleiert aufkreuzt.

+++ Aktuelle Promi-News +++
  • Schauspielerin: Ehrlich jetzt? Heike Makatsch wird 50
  • „Fast nicht erkannt“: „Bauer sucht Frau“-Star überrascht mit neuem Look
  • Nach Sturz: Kultregisseur Peter Fleischmann ist tot
  • Hollywood: Halle Berry: Oscargewinn hat nicht viel verändert

Diese recht spezielle Geschichte erzählt die Gesellschaftskomödie „Womit haben wir das verdient“ an diesem Freitag um 20.15 Uhr auf Arte.

Nina (Chantal Zitzenbacher) heißt plötzlich Fatima, läuft fortan mit einem Schleier herum, betet regelmäßig gen Mekka, isst halal und hat dem Alkohol- und Drogenkonsum samt wilden Partys völlig entsagt. Ihre linksliberale – und nunmehr ziemlich konsternierte – Mutter Wanda (Caroline Peters) zeigt sich ganz besonders davon sehr überrascht.

Unterhaltung

Sohn von Tom Hanks schockiert mit Corona-Leugner-Video

TV-Star zeigt alles: "Jetzt seht ihr andere Seite von mir"

Erstes Licht von der Rückseite eines Schwarzen Lochs entdeckt

Deutscher Promi erlebt böse Überraschung auf Spritztour

Finale bei "Die Alm": Eine Leiter entscheidet über den Sieg

Blick aufs Wasser jagt Zeugen Riesenschreck ein

Bitterer Korb für Bachelorette Maxime

Boris Johnson von Prinz Charles ausgelacht

Helge Schneider erklärt Konzertabbruch

TV-Legende Alfred Biolek ist tot

Helene Fischer meldet sich mit einem Rätsel zurück

Sarah Engels sorgt sich während Flut um Familie

Die neue Bachelorette startet ihre Rosen-Reise

Supermodel sorgt mit großem Ausschnitt für Aufsehen

Ihr geschiedener Mann und Ninas Vater Harald (Simon Schwarz) und auch ihr jetziger Freund Tom (Marcel Mohab) schon weniger – sie erweisen sich beide als ausgesprochen konfliktscheu und stellen für die überzeugte Feministin Wanda keinerlei Hilfe dar.

Selbst ein gemeinsam hervorgebrachtes „So haben wir Dich nicht erzogen“ ändert nichts: Fatima will einen solidarischen Akt gegenüber einer Mitschülerin vollziehen und „kein ferngesteuertes Opfer des Kapitalismus“ mehr sein.

Autorin Eva Spreitzhofer (54, „Schnell ermittelt“) gibt hier ihr Regiedebüt und legt eine ebenso bissige wie pointierte und spitzfindige Komödie mit frechen Dialogen („Könntest Du nicht einfach katholisch werden?“) zum Thema Akzeptanz, Gleichberechtigung und Religionsfreiheit vor. Dabei beweist sie exzellentes Timing und liefert wunderbare Wortgefechte sowie die Umkehrung gängiger Pubertätsklischees.

Die Tochter zeigt sich erwachsener und realistischer als ihre Eltern, die sich in der Tat fragen müssen, ob sie das alles nicht völlig zu Recht verdient haben. Ganz nebenbei bekommt hier das geradezu bilderbuchhafte Modell einer Patchworkfamilie ordentlich Fett ab, diverse Ansichten und Befindlichkeiten prallen heftig aufeinander, und es werden so manche Lebensentwürfe in Frage gestellt – selten auf alberne, sondern meist auf lustige Weise.

Keine Frage sind die großartigen schauspielerischen Leistungen in diesem Film. Allen voran zeigt Chantal Zitzenbacher (26, „Die letzte Party Deines Lebens“) als heftig pubertierende Tochter erfrischend klar, wie schnell und radikal sich die angeblich progressiven Werte ihrer bildungsbürgerlichen Vorzeige-Eltern infrage stellen lassen.

Und Caroline Peters (49, „Mord mit Aussicht“) zeichnet das Bild einer zunehmend überforderten Mutter, deren atheistische und ökologisch ach so korrekte Weltanschauung wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Anders gesagt: Der Schleier wird gelüftet.

Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel