Darum muss vor allem er vor Harrys Memoiren zittern

Dass die Beziehung von Prinz Harry, 36, und Prinz Charles, 72, seit Kindheitstagen gestört ist, wurde spätestens im Skandal-Interview mit Oprah Winfrey, 67, deutlich. Vieles hat er seinem Vater seitdem öffentlich vorgeworfen, doch wie viel hat der zurückgetretene Senior Royal noch verschwiegen?

Die Erziehung von Charles – besonders nach dem Tod von Prinzessin Diana, †36, die als liebende Mutter bekannt gewesen ist – könnte ein großes Kapitel in Harrys am 19. Juli 2021 angekündigten Memoiren werden. Der Grund: Harrys Ghostwriter J. R. Moehringer, 56.

Prinz Charles: Wie viel hat er wegen Harrys Ghostwriter zu befürchten?

"Ich freue mich darauf, dass die Menschen einen Bericht aus erster Hand über mein Leben lesen können, der […] absolut wahrheitsgetreu ist", schreibt Harry in einem persönlichen Statement auf der eigenen Website "Archewell.com". In dem Buch soll es auch um die "wahrheitsgetreue" Wiedergabe seiner Kindheit gehen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die Erziehung und das Verhältnis zu seinem Vater eine große Rolle spielen.

Warum? Dazu reicht ein Blick in den Lebenslauf von J. R. Moehringer, mit dem Harry bereits seit einem Jahr an seinen Memoiren arbeitet. Laut "Daily Mail" soll Charles erst vor Kurzem davon erfahren haben. J. R. ist nicht nur ein hervorragender Bestsellerautor und wurde als Journalist bereits mit dem Pulitzerpreis – vergleichbar mit dem Oscar in der Filmindustrie – ausgezeichnet. Das Spezialgebiet des Autors, der mit vollem Namen John Joseph Moehringer heißt, ist die Aufdeckung von komplexen Vater-Sohn-Beziehungen.

J. R. Moehringer: Entlockt er Harry unschöne Details aus seiner Erziehung durch Charles?

Harry und sein Ghostwriter haben einiges gemeinsam. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass er ihn engagiert hat? Man kann es nur vermuten. Auch J.R. Moehringer hatte seit Kindheitstagen ein schwieriges bis gar kein Verhältnis zu seinem Vater. Diese Beziehung arbeitete er 2005 in seinem literarischen Debüt und internationalem Bestseller "Tender Bar" auf. Der autobiografische Roman beschreibt J.R.'s aufwachsen in einer New Yorker Bar. Er wohnte alleine mit seiner Mutter, ohne Vater, der die Familie verließ. Die Männer, die er dort kennenlernte, seien alles bessere Väter gewesen, "als seiner jemals war" heißt es in der Buchbeschreibung. Harte Worte.

Doch die Abstinenz des eigenen Vaters dürfte Harry nicht fremd sein. Als Royal wurden er und sein Bruder Prinz William, 39, zu einem großen Teil von Nannys betreut. Eine Tradition, die sich im Hause Windsor seit Generationen fortsetzte. Kein Wunder, dass Harry die Beziehung zu Charles als kühl und distanziert wahrnehme. Im Mai dieses Jahres erklärt der Enkelsohn von Queen Elizabeth, 95, im Podcast "Armchair Expert" diesen Umstand wie folgt: "Er hat mich so behandelt, wie er behandelt wurde. […] Wenn es um die Erziehung geht, habe ich eine Art von Schmerz oder Leid erfahren, aufgrund des Schmerzes oder Leids, den mein Vater […] erfuhr."

Problematisch: Prinz Harrys Ghostwriter taucht in die Tiefe der Psyche seiner Schützlinge ein

Eine weitere Gemeinsamkeit liegt in der Wahrheitsbeschreibung von Begebenheiten. Wie Harry ist es auch J.R. wichtig, dass im Buch kein Blatt vor den Mund genommen wird. Denn wenn der Autor seine "Seele" nicht entblöße, sei das Werk zum Scheitern verurteilt, sagte Moehringer laut "The Daily Telegraph" 2005 über das Schreiben von Memoiren.

Das wird auch in Andre Agassis Bestseller-Biografie "Open" deutlich, die ebenfalls J.R. Moehringer als Ghostwriter verfasste. Darin geht es – mal wieder – um das Fehlen der Eltern, während der damalige Tennisstar als Junge auf eine Tennisakademie geschickt wurde. Sein Coach und sein Trainer waren väterliche Ersatzfiguren. Seinen leiblichen Vater beschreibt er als "Narzisst". Tennis wird hier zur Nebensache. Es ist die Geschichte eines unter großen Druck geratenen Mannes. Um seine Psyche zu entschlüsseln, hat J.R. Moehringer laut "The Daily Telegraph" damals 250 Stunden mit Agassi gesprochen.




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Dass er ebenso tief er in Harrys Seele eintauchen wird, ist gut möglich. Denn J. R. Moehringer ist ein brillanter Autor, der es weiß, tiefe menschliche Gefühle zu Papier zu bringen. Hinzukommt, dass Harry gewillt ist, über Einzelheiten und die Beziehung seines Vaters Charles zu sprechen. Das haben seine Interviews vergangener Monate bewiesen …

Verwendete Quellen: archewell.com, telegraph.co.uk, dailymail.co.uk

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