Prinzessin Mette-Marit: Der Mörder ihres Bruders will aus dem Gefängnis

Der Mörder von Mette-Marits Bruder sorgt mit einem Antrag für Aufsehen

Prinzessin Mette-Marit (48) verlor im Sommer 2011 ihren Stiefbruder Trond Berntsen. Sein Leben wurde ihrem Bruder durch einen barbarischen Akt des Mordens entrissen. Seinerzeit erschütterte die Tat, der er zum Opfer fiel, die gesamte Welt tief. Nun will der verantwortliche Attentäter aus dem Gefängnis entlassen werden.

So grausam wurde der Stiefbruder der Prinzessin 2011 umgebracht

Am 22. Juli 2011 beging Anders Behring Breivik (42) einen kaltblütigen rechtsextremistischen Anschlag, der weltweit für Entsetzen sorgte. In einem bis dahin unvergleichlichen Massaker tötete er auf der norwegischen Insel Utøya 69 Menschen. Dort fand gerade ein Zeltlager statt, die meisten der Opfer waren Jugendliche. Vor der Gräueltat hatte der islamfeindliche Massenmörder im Regierungsviertel Oslos eine Bombe detoniert. Bei der Explosion kamen acht Menschen ums Leben. Das Perfide: Die Detonation in Oslo diente lediglich als Ablenkungsmanöver.

Während sämtliche Rettungskräfte sich auf diesen Ort konzentrierten, nutzte Anders Breivik die Zeit, um in einem weißen Van zum Tyri-Fjord zu fahren und mit einem Inselboot nach Utöya überzusetzen. Prinzessin Mette-Marits Stiefbruder Trond wollte den Attentäter festnehmen, zahlte dafür mit seinem Leben. Makaber in diesem Zusammenhang, dass Breivik zum Zeitpunkt seiner Festnahme eine Polizeiuniform trug. Auch einen gefälschten Polizeiausweis hatte der Massenmörder zur Tarnung bei sich getragen. Den wahren Polizisten, Trond, erschoss er, wie etliche andere Menschen auch. Die Mordwaffen, eine halbautomatische Glock 33, Kaliber 9 mm, und ein halbautomatisches Ruger-Mini-14-Gewehr, hatte er auf legalem Wege in Norwegen erworben.

Der damals 51-Jährige Stiefbruder von Mette-Marit war einer der ersten, auf die Anders Breivik auf der Insel schoss, wie der „Spiegel“ berichtet. Trond, so schildern es norwegische Zeitungen, sei mutig dem Attentäter entgegengetreten. Er habe die 600 Jugendlichen der sozialdemokratischen Jugendorganisation „AUF“ schützen wollen. Das Sommerlager betreute er seit Jahren als private Sicherheitskraft. Er arbeitete dort in seiner Freizeit, als „extra vergütete Überstunden“, berichtet „Verdens Gang“. Im Rahmen dieser Tätigkeit trug er keine Waffe bei sich. Umso mutiger, dass er sich dem bewaffneten Massenmörder dennoch entgegenstellte.

Laut Staatsanwaltschaft herrscht "Wiederholungsgefahr"

Anders Behring Breivik, der 2017 eine Namensänderung vornahm und sich seitdem Fjotolf Hansen nennt, sitzt seit der Horror-Tat im Knast. Er bekam die Höchststrafe: 21 Jahren Haft mit der Möglichkeit zur anschließenden Sicherungsverwahrung. Das norwegische Recht sieht jedoch vor, dass jeder Inhaftierte nach zehn Jahren hinter Gittern eine Entlassung auf Probe beantragen kann. Diesen Weg versuchte nun, zehn Jahre nach dem Verbrechen, auch Breivik, der während seiner Haftzeit eine neuere Playstation gefordert hatte, zu beschreiten.

Seinen Antrag lehnte die Staatsanwalt jedoch ab. Immerhin bestünde „Wiederholungsgefahr“, so die Argumentation laut der Zeitung „Verdens Gang“. Jedoch hat der Massenmörder die Option, diesen Widerspruch per Gericht prüfen zu lassen. „Die Staatsanwaltschaft hat entschieden, einer vorzeitigen Entlassung nicht zuzustimmen und meint, dass die Bedingungen für seine Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt weiterhin gegeben sind“, so Breivik-Anwalt Øystein Storrvik gegenüber „Verdens Gang“.

Ein Verhandlungstermin ist noch nicht festgelegt. Die Behörden wollen den Prozess aus Sicherheitsgründen im Gefängnis von Skien abhalten, berichtet die norwegische Nachrichtenagentur NTB. Dort sitzt Breivik derzeit seine Haft ab. (nos)



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